Viele Unternehmen investieren Zeit und Geld in interne Events – Townhalls, Kick-offs, Weihnachtsfeiern – und trotzdem bleibt oft das Gefühl: «Irgendwie hat es nicht gezündet.»
Die Inhalte waren da, die Technik hat funktioniert – und doch hat das Publikum nicht wirklich zugehört. Woran liegt das?
Die Antwort ist einfach – aber wird oft übersehen: Interne Events sind keine Pflichtveranstaltungen. Sie sind eine Chance. Eine Chance, echte Aufmerksamkeit zu gewinnen, Menschen zu berühren und die Unternehmenskultur aktiv zu gestalten.
Wer sein Publikum wirklich erreichen will, sollte sich an drei Prinzipien orientieren:
1. Sicherheit – die unterschätzte Grundlage jedes Events
Ein Publikum, das sich unsicher fühlt – emotional oder physisch – wird nie aufmerksam sein. Dabei geht es nicht nur um Fluchtwege und saubere Toiletten, sondern auch um die emotionale Atmosphäre:
Gerade bei digitalen oder hybriden Formaten ist das zentral: Wer nicht täglich vor einem Bildschirm arbeitet, braucht eine klare, empathische Ansprache. Schnelle Wechsel, klare Abläufe und eine sichtbare Moderation schaffen Struktur – und damit Sicherheit.
Tipp: Sorge bereits in der Einladung für Klarheit: Wo? Wann? Wie lange? Was erwartet mich? Und vor allem: Was muss ich wissen oder tun?
2. Relevanz – warum «Pflichtveranstaltung» nicht reicht
Nur weil ein Event im Kalender steht, hat es noch lange nicht die Aufmerksamkeit verdient. Wer unausgesprochen signalisiert «Du wirst bezahlt, also hör zu», riskiert das Gegenteil: innere Kündigung – zumindest für die Dauer des Events.
Stattdessen sollte bereits die Einladung zeigen, welchen konkreten Mehrwert die Veranstaltung bietet. Selbst wenn Inhalte erst kurzfristig finalisiert werden: Eine gute Hook genügt, zum Beispiel:
«Diese 45 Minuten helfen dir, deinen Job einfacher und wirksamer zu machen.»
Story-Beispiel:
Ein Unternehmen hat sein internes Kick-off radikal neu gedacht: Die Geschäftsleitung trat in szenischen Rollen auf. Statt Zahlen aufzuzählen, wurden Geschichten erzählt. Die Mitarbeitenden hörten zu – weil sie emotional eingebunden waren. Die Message kam nicht nur an – sie wurde erlebt.
3. Wertschätzung – der Treibstoff für Aufmerksamkeit
Wertschätzung ist mehr als ein Dankeschön am Schluss. Sie beginnt bei der Konzeption – und zeigt sich in jedem Detail:
Wertschätzung bedeutet auch: das Publikum sehen. Ein CEO, der sich vor dem Livestream über die Teilnehmenden informiert und sie persönlich anspricht – das wirkt. Oder eine Moderation, die auf Live-Umfragen eingeht statt stur am Skript zu kleben – das schafft Verbindung.
Humor, persönliche Geschichten und emotionale Bezüge sind dabei kein «Nice to have» – sie sind essenzielle Werkzeuge. Wer als Mensch spricht, wird als Mensch gehört.
Ein interner Event kann ein Pflichttermin sein. Oder ein kraftvoller Impuls, der Motivation, Verbindung und Identifikation schafft.
Wer Sicherheit gibt, Relevanz schafft und Wertschätzung lebt, hat die besten Chancen, dass Inhalte wirklich ankommen – nicht nur auf dem Papier, sondern im Herzen des Publikums.
Und genau darin liegt der Unterschied zwischen einem Meeting – und einem wirkungsvollen Live-Moment.