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09. Juni 2025

Dramaturgie bei Events

Warum sie über Erfolg oder Langeweile entscheidet

Stell dir vor, du klickst dich durch einen Online-Event – nach wenigen Minuten bist du raus. Zu langweilig, zu zäh, kein Spannungsbogen. Dasselbe passiert dir live selten – da bleibst du meistens sitzen. Woran liegt das? Die Antwort lautet: Dramaturgie. Wer Menschen bewegen will – sei es vor Ort oder digital – braucht mehr als ein gutes Thema. Es braucht einen durchdachten Ablauf, der Spannung erzeugt, Emotionen weckt und Orientierung bietet.

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1. Was bedeutet Dramaturgie bei Events?

Dramaturgie ist nicht nur etwas für Film und Theater. Auch Events – egal ob digital, physisch oder hybrid – brauchen eine innere Struktur. Sie ist der unsichtbare Fahrplan, der dafür sorgt, dass Inhalte nicht einfach nur aneinandergereiht, sondern gezielt inszeniert werden.

Ein Event mit Dramaturgie hat einen klaren Anfang, eine spannende Mitte und ein emotionales oder überraschendes Ende. Die Kunst liegt darin, den richtigen Moment für Inhalte, Interaktion und Pausen zu wählen. Dabei ist das Ziel immer dasselbe: Aufmerksamkeit aufbauen und halten.

 

2. Dramaturgie online vs. offline: Zwei Welten, zwei Regeln

In der digitalen Welt zählt jede Sekunde. Nutzer klicken schneller weg, wenn Inhalte nicht sofort zünden. Deshalb muss ein Online-Event bereits in den ersten 30 Sekunden überzeugen – mit einem starken Einstieg, klarer Botschaft und sichtbarem Mehrwert.

Offline hingegen ticken die Uhren langsamer. Hier darf das Event „atmen“ – mit Ein- und Ausatmen, emotionalen Höhepunkten und entspannenden Pausen. Die Herausforderung: Viele Veranstalter übertragen das Live-Tempo auf den Stream – oder umgekehrt. Beides funktioniert nicht.

 

Unterschiede im Überblick:

Element

Online Event

Physischer Event

Einstieg

Schnell, pointiert, klar

Darf szenisch, atmosphärisch sein

Tempo

Hoch, schnelle Themenwechsel

Variabel, mit bewusst gesetzten Pausen

Emotionen

Durch Musik, Storytelling, Interaktion

Durch Raum, Stimmung, Reaktionen

Zuschauerbindung

Aktiv durch Chat, Voting, visuelle Reize

Passiv durch Präsenz, Mimik, Atmosphäre

Abgang

Klarer Call to Action, kein abruptes Ende

Emotionales Ausfaden, Begegnungen danach

3. Wie gute Dramaturgie in der Praxis funktioniert

Eine starke Dramaturgie beginnt mit einem klaren Ziel: Was sollen die Teilnehmenden mitnehmen, erleben oder fühlen? Daraus ergibt sich der Spannungsbogen. Drei konkrete Hebel helfen, diesen zu gestalten:

Spannung erzeugen durch Fragen und Cliffhanger

  • Spannung ist der Moment, in dem das Publikum sich fragt: Wie geht es weiter? Das kann durch eine starke Geschichte, eine unerwartete Szene oder einen visuellen Reiz passieren. Wichtig: Wer Spannung aufbaut, muss sie auch auflösen – sonst wirkt es wie ein leeres Versprechen.

Abwechslung als Mittel gegen Langeweile

  • Formate wie Interviews, Liveschalten, kurze Video-Einspieler oder interaktive Tools sorgen für frischen Wind – besonders online. Hier darf in 30 Minuten mehr passieren als bei einem 2-Stunden-Vortrag vor Ort.

Emotionen gezielt einsetzen

  • Gerade digitale Events brauchen mehr visuelle und akustische Reize, um emotional zu wirken. Musik kann dabei ein mächtiges Werkzeug sein – etwa unter einem CEO-Speech, um Wirkung und Tonalität zu unterstreichen.

 

4. Häufige Fehler – und wie man sie vermeidet

Viele Eventkonzepte scheitern nicht am Inhalt, sondern an der Umsetzung. Typische Fehler:

  • Gleichförmigkeit: Keine Höhepunkte, keine Überraschungen, keine Struktur.
  • Fehlendes Zielpublikumsverständnis: Online-Zuschauer ticken anders als Live-Publikum.
  • Ungeübte Speaker vor der Kamera: Gute Bühnenpräsenz ≠ gutes Kamera-Charisma.
  • Technische Monotonie: Statische Kamera, keine Effekte, keine Übergänge.
  • Keine Atmosphäre: Emotionale Leere durch fehlende visuelle Gestaltung.

Wer das vermeidet, legt den Grundstein für eine gelungene Event-Inszenierung.

 

5. Dramaturgie als Erfolgsfaktor für Corporate Events

Ob Produktlaunch, Mitarbeiterkickoff oder Kundenveranstaltung – ein Event ohne Dramaturgie bleibt blass. Mit der richtigen Struktur wird daraus ein echtes Erlebnis. Gerade bei Corporate Events ist Dramaturgie das Bindeglied zwischen Inhalt, Emotion und Zielgruppe.

Und sie kann flexibel sein: digital, hybrid oder live – je nach Format, Zielsetzung und Erwartung. Wichtig ist, dass sie bewusst gestaltet wird – nicht dem Zufall überlassen.

Fazit: Dramaturgie ist kein Luxus – sie ist essenziell

Ein Event ohne Dramaturgie ist wie ein Film ohne Handlung: vielleicht technisch sauber, aber ohne Wirkung. Wer Inhalte durch Spannung, Rhythmus und Emotion strukturiert, sorgt dafür, dass Botschaften ankommen – und in Erinnerung bleiben.

Professionelle Eventdramaturgie ist dabei nicht nur eine kreative, sondern auch eine strategische Disziplin. Sie macht Events nicht nur unterhaltsam, sondern wirksam.

CH Media Studio